Wir haben es in der Hand, wie das Jahr wird. Du und ich.

Das Bewußtsein vorausgesetzt,
daß auch zwischen den nächsten Menschen
unendliche Fernen bestehen bleiben,
kann ihnen ein wundervolles Nebeneinanderwohnen erwachsen,
wenn es ihnen gelingt,
die Weite zwischen sich zu lieben,
die ihnen die Möglichkeit gibt,
einander immer in ganzer Gestalt
und vor einem großen Himmel zu sehen.

Stern
Wir sind ganz angstallein,
haben nur aneinander Halt,
jedes Wort wird wie ein Wald
vor unserm Wandern sein.
Unser Wille ist nur der Wind,
der uns drängt und dreht;
weil wir selber die Sehnsucht sind,
die in Blüten steht.

Rainer Maria Rilke (1875 – 1926)