Wenn die Arbeit krank macht

Wenn die Arbeit krank macht, dann kann im ganzen System etwas nicht stimmen. Da ist doch der Wurm drin!

Was ist denn los? Ich höre allenthalben immer wieder den Satz: „Ich kann nicht mehr!“
Auf den Arbeitsplätzen gehen mittlerweile Arbeitgeber selbstverständlich davon aus, dass Überstunden gemacht werden. Arbeitnehmer sind erschöpft, wagen es nicht krank zu werden und werden noch dazu von Kollegen gemobbt. Wer sich weigert, riskiert seinen Job zu verlieren. So kann die Arbeit keine Freude mehr bereiten und wird zur Qual.

Als Therapeutin ist eine meiner Aufgaben, für Entspannung zu sorgen und entsprechende Konzepte für meine Klienten zu finden, die der Gesundheit dienen. Dabei arbeite ich am Rande eines gesellschaftlichen Rahmens, der krank macht. Was für eine verrückte Welt!

Und was das kostet!

Ich zitiere mal Wikipedia:
„Stress am Arbeitsplatz und psychische Folgebelastungen schlagen sich auch in der Frühberentungsstatistik nieder. Einer Berechnung der DRV Bund (2008) zufolge ist die Zahl der mit psychischen Störungen und hauptsächlich mit Angst, Depression und sonstigen Stressfolgen begründeten Frühberentungen zwischen 1993 und 2006 kontinuierlich angestiegen. Inzwischen haben diese Frühberentungen mit einem Anteil von über 30 % den Spitzenplatz unter den deklarierten Ursachen des vorzeitigen Ruhestands erklommen. 2007 klagten in der regelmäßigen Schweizer Gesundheitsbefragung zwei Drittel der Erwerbstätigen über Stress und Zeitdruck am Arbeitsplatz. 41 % bejahten starke nervliche Anspannungen. Die Folgekosten werden auf jährlich 4,2 Milliarden Franken geschätzt. In den USA gaben laut „Brain Facts 2003“ 60 % der befragten Erwachsenen an, wenigstens einmal die Woche unter einer ausgeprägten Stressbelastung zu stehen. 60 % der Gesundheitsprobleme, derentwegen erwachsene US-Amerikaner einen Arzt aufsuchen, sind durch Stress ausgelöst oder damit assoziiert. Der durch Stress verursachte volkswirtschaftliche Schaden – stressbedingte Arbeits- und Produktionsausfälle sowie Ausgaben im Gesundheitssystem – wird auf jährlich 300 Milliarden US $ geschätzt. In einer weiteren Studie von Grebner, Berlowitz, Alvaro und Cassina (2010) wurde festgestellt, dass 34,4 Prozent der Schweizer Arbeitnehmer angeben, häufig bis sehr häufig Stress am Arbeitsplatz ausgesetzt zu sein. Dies entspricht einer Zunahme von 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2000.“