Liebe Freundinnen und Freunde, ich danke euch!

Freude, schöner Götterfunken
Tochter aus Elysium
Wir betreten feuertrunken
Himmlische, Dein Heiligtum
Deine Zauber binden wieder
Was die Mode streng geteilt
Alle Menschen werden Brüder
Wo Dein sanfter Flügel weilt
Wem der große Wurf gelungen
Eines Freundes Freund zu sein
Wer ein holdes Weib errungen
Mische seinen Jubel ein
Ja, wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund
Und wer’s nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund

Lied von Gotthilf Fischer

und noch ein Gedicht von Mascha Kaleko

Sozusagen grundlos vergnügt
Ich freu mich, daß am Himmel Wolken ziehen
Und das es regnet, hagelt, friert und schneit.
Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,
Wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
– Daß Amseln flöten und daß Immen summen,
daß Mücken stechen und daß Brummer brummen.
Daß rote Luftballons ins blaue steigen.
Daß Spatzen schwatzen und daß Fische schweigen.
Ich freu mich, daß der Mond am Himmel steht
Und daß die Sonne täglich neu aufgeht.
Daß Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,
Gefällt mir wohl, da steckt ein Sinn dahinter,
Auch wenn die Neunmalklugen ihn nicht sehn.
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!
Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freue mich vor allem, daß ich bin.
In mir ist alles aufgeräumt und heiter:
Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.
An solchem Tag erklettert man die Leiter,
Die von der Erde in den Himmel führt.
Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,
– weil er sich selber liebt- den Nächsten lieben.
Ich freue mich, daß ich mich an das Schöne
Und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Daß alles so erstaunlich bleibt, und neu!
Ich freu mich, daß ich…Daß ich mich freu.
Mascha Kaleko