Ganzheitlicher Unterricht

Vielen Dank für das tolle Interview Frau Grond!

Hier ein Auszug aus dem Interview, stark gekürzt:

Meridian: Was alle an der Astrologie Interessierten eint ist eine intensive, oft jahrelange Suche über das Alltägliche, Materielle und Sichtbare hinaus. Ihr Lebensweg führte über Kunst und Psychologie zur Astrologie und schließlich zur Spiritualität.

Wann gingen Sie auf Suche?

Anita Ferraris: Die Suche nach den Zusammenhängen und der Sinnhaftigkeit des Lebens begann bei mir bereits sehr früh. Ich habe schon mit sechs Jahren Gedichte geschrieben und mit Tieren gesprochen. Ich stellte Fragen, die Erwachsene mir nicht beantworten konnten. Warum gibt es eine Hölle und einen Teufel, wenn Gott uns doch liebt? Was ist der Mensch? Was ist der Tod? Warum gibt es Krankheit? Was ist das Leben? Warum atme ich? Ich merkte, dass meine Eltern und auch die Schule keine Antworten hatten, die mich befriedigten. Also suchte ich in Büchern. Ich las mit 12 Jahren gleichzeitig alle Bücher von Karl May und alle Theaterstücke von Schiller. In dieser Zeit verfasste ich auch selbst Gedichte und Geschichten und malte heimlich während der Nacht, statt zu schlafen. Dann mit 14 Jahren begann die Theaterzeit. Ich sah mir jedes Stück an, das im Stadttheater zu sehen war und glühte vor Begeisterung, denn ich merkte bald, dass Dichter und Schriftsteller dieselben Fragen stellten wie ich.

Meridian: Wie ergab sich Ihr Weg

vom Theater und der Malerei zur Psychologie und von dort zur Astrologie?

Anita Ferraris: Ich studierte Psychologie, Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte. Schließlich erkannte ich, dass ich vom Wesen her selbst Künstlerin bin, schmiss das Studium hin und studierte Malerei. Joseph Beuys, mit dem ich mich befreundete, wurde mein Mentor. Als meine Bilder sich bewegen wollten, zog es mich unaufhaltsam zum Theater und so wurde ich für 30 Jahre Regisseurin. Die Kreativität befriedigte mich zutiefst, das Theater wurde meine Heimat, die Schauspieler meine Familie. Parallel dazu beschäftigte ich mich mit Religionen. Nachdem ich aus der christlichen Kirche ausgetreten war, suchte ich Antworten im Buddhismus, bei den Rosenkreuzern, bei dem Philosophen Bhagwan und auch in den Naturreligionen und im Schamanismus. Die psychologische Astrologie lieferte mir sehr hilfreiche Denkstrukturen. In dieser Zeit begegnete ich auch Hermann Meyer und absolvierte bei ihm und seinen Dozenten eine dreijährige Ausbildung in psychologischer Astrologie. Ich bearbeitete in guter professioneller therapeutischer Begleitung meine eigenen, teilweise traumatischen Kindheitserfahrungen und wurde selbst tiefenpsychologische Körpertherapeutin. 2005 eröffnete ich meine eigene Praxis.

Meridian: Sie wurden 2009 DAV-Mitglied und gründeten dann 2014 das DAV-Ausbildungszentrum in Köln- Rondorf.

Haben Sie von Anfang an eine ganzheitliche Ausbildung in psychologischer Astrologie angeboten?

Anita Ferraris: Ich kann gar nicht anders als ganzheitlich fühlen, denken und sein. Ich kann das in meiner Person und in meinem Wirken nicht trennen. Deshalb muss ich natürlich auch genau so unterrichten. Was auch immer ich im Leben gestalte, es ist immer Kunst und damit ganzheitlicher Ausdruck, eine Verbindung von Intelligenz, Spiritualität und Medialität.
„Lernen mit Vergnügen“ ist ein weiteres Leitmotiv in Ihrer Ausbildung. Wie sieht das in der Praxis aus?
Anita Ferraris: Wir tanzen, wir malen, wir spielen Theater, wir machen gemeinsam lebendige Erfahrungen in und mit der Astrologie. Der Körper lernt ja ganz anders als der Kopf, irgendwie leichter. Und dann habe ich unendlich viele Präsentationen mit Bildern erstellt. Die schauen wir uns an und sprechen dann über das, was die Bilder in uns bewegen. So entsteht ein lebendiger Austausch und das ist dann natürlich auch sehr persönlich, weil die eigene Lebenserfahrung in der Gruppe, soweit gewünscht, geteilt wird. Das ist lebendiger Unterricht“…