Tod und Leben

,

Tod und Leben sind manchmal ganz nahe bei einander. Es ist heute, als würde die Schlange sich in den Schwanz beißen. Ja, der heutige Tag hatte es in sich. Nachmittags Baby-Besuch, abends Theaterstück über Abschied und Tod…

Und das Theater? In einem Interview vor fast 20 Jahren sagte ich einmal auf die Frage, warum ich denn Regisseurin geworden sei: „Schon in meiner Kindheit hat mich Theater fasziniert. Ich kannte einige Leute vom Theater. So war es mir möglich, bei Proben zuzusehen. Dabei bewunderte ich vor allem den Regisseur. Er war ein kleiner, unscheinbarer Mann, der ganz verloren in den Zuschauerreihen saß. Ein Wort von ihm genügte und die Schauspieler veränderten ihren Gefühlsausdruck oder die Bühnenarbeiter rannten los, um vom alten aufs neue Bühnenbild umzubauen. So hatte ich mir damals den „lieben Gott“ vorgestellt. Mit Phantasie und Kreativität schuf er eine Welt nach seinen eigenen Vorstellungen. Das faszinierte mich damals so, dass ich mich später für den schwierigen Weg der Regisseurin entschied.“