Gibt es einen Zufall?

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Oder fällt uns das Richtige im richtigen Augenblick einfach zu?

Entscheidungen zu treffen ist für viele Menschen nicht einfach.
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Kennt ihr das Sprichwort! Dazu fällt mir ein Theatertext von Nicolai Gogol aus dem Stück „Die Heirat“ ein, in dem ein junges Mädchen zwischen vier verschiedenen Verehrern eine Wahl treffen soll. Sie heisst Agafia. Sie wirft das Los. Und am Ende will sie denn dann doch alle vier haben und hat alle vier Lose auf einmal gezogen – und entscheidet sich nicht!

Das ist sehr witzig. Aber so witzig ist es tatsächlich nicht immer, wenn wir uns den Kopf zerbrechen und nicht weiter kommen. Man verkrampft sich. Dann geht gar nichts mehr. Deshalb macht es Sinn zum Bespiel zu einem Spiel zu greifen, um wieder locker zu werden. Man kann zum Beispiel das Los ziehen oder würfeln. So versucht es Agafia. Oder man wählt eine andere Methode: Karten legen oder das Steinorakel. Nach Carl Gustaf Jung, dem großen Psychologen spielt beim Orakeln viel mehr mit als bloßer Zufall. Jung weist uns hier hin auf die Synchronizität. Diesem Erklärungsmodel liegt zu Grunde, dass eine Parallelität zwischen der Kartenlegung und den Ereignissen im Leben des Fragenden besteht. Darüber hatte ich kürzlich schon einmal gesprochen.
Sieht man die Kartenlegung als assoziatives Verfahren, spricht man von einem psychologischen Erklärungsmodel. Das gelegte Tarotbild wird sozusagen als visuelles Gleichnis zur eigenen Situation erlebt. So zeigen die Karten grundlegende und typische menschliche Erfahrungen, welche beim Anblick eine unterbewusste oder bewusste emotionale Reaktion hervorrufen, wenn das gelegte Szenario mit der eigenen Befindlichkeit übereinstimmt.
Muss man daran glauben?
Natürlich nicht.
Ist es eine Hilfe?
Ohja, oft.
Wie war das noch?
Wer heilt hat bekanntlich Recht!