Aufwachen!

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Ein wunderbarer Theaterabend mit Gorki! Aktuell und schmerzhaft.

Ein Abend über Menschen, die in ihren eigenen Filmen leben und dabei an der Wirklichkeit und an einander scheitern.
Die eigene Welt ist ihnen ein Schutz und sie halten verbissen daran fest. Dabei verpassen sie das Leben.
Was für eine Tragödie – und nicht ohne eine gewisse melancholische Komik.


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„Kinder der Sonne“ von Maxim Gorki

Wie in dem Märchen Dornröschen erzählt Gorki in seinem Stück „Kinder der Sonne“ von Menschen, die fernab der Realität in ihrem eigenen Film leben und das Leben verpassen…

Schläfst du noch oder lebst du schon?
Das könnte sich jeder einmal provkativ fragen.
Also ich frage mich immer öfter.

Auszug aus Dornröschen
Märchen der Gebrüder Grimm

„…Es ging aber die Sage in dem Land von dem schönen schlafenden Dornröschen, denn so ward die Königstochter genannt, also dass von Zeit zu Zeit Königssöhne kamen und durch die Hecke in das Schloss dringen wollten. Es war ihnen aber nicht möglich, denn die Dornen, als hätten sie Hände, hielten fest zusammen, und die Jünglinge blieben darin hängen, konnten sich nicht wieder losmachen und starben eines jämmerlichen Todes.

Nach langen Jahren kam wieder einmal ein Königssohn in das Land, und hörte, wie ein alter Mann von der Dornenhecke erzählte, es sollte ein Schloss dahinter stehen, in welchem eine wunderschöne Königstochter, Dornröschen genannt, schon seit hundert Jahren schliefe, und mit ihr der König und die Königin und der ganze Hofstaat. Er wusste auch von seinem Grossvater, dass schon viele Königssöhne gekommen wären und versucht hätten, durch die Dornenhecke zu dringen, aber sie wären darin hängengeblieben und eines traurigen Todes gestorben.

Da sprach der Jüngling: „Ich fürchte mich nicht, ich will hinaus und das schöne Dornröschen sehen.“ Der gute Alte mochte ihm abraten, wie er wollte, er hörte nicht auf seine Worte. Nun waren aber gerade die hundert Jahre verflossen, und der Tag war gekommen, wo Dornröschen wieder erwachen sollte. Als der Königssohn sich der Dornenhecke näherte, waren es lauter grosse schöne Blumen, die taten sich von selbst auseinander und liessen ihn unbeschädigt hindurch, und hinter ihm taten sie sich wieder als Hecke zusammen. Im Schlosshof sah er die Pferde und scheckigen Jagdhunde liegen und schlafen, auf dem Dach saßen die Tauben und hatten das Köpfchen unter den Flügel gesteckt. Und als er ins Haus kam, schliefen die Fliegen an der Wand, der Koch in der Küche hielt noch die Hand, als wollte er den Jungen anpacken, und die Magd sass vor dem schwarzen Huhn, das sollte gerupft werden…“