Respekt und Grenzen, das sind Themen der Stier-Venus.

Materie ist vergänglich, sie kann verletzt, zerstört, vergewaltigt, missachtet, übergangen werden. Sie braucht Schutz und Pflege so lange wir leben. Aber jeder Körper ist mit einem Überlebenstrieb ausgestattet, der mit allen Mitteln am Leben festhält. Aus diesem Grund ist der Stier ein fixes Zeichen – es geht um Schutz und Erhalt von Materie.

Um den äußeren Lebensraum können wir zum Schutz vor Übergriffen, zur Sicherung und Abgrenzung Zäune bauen, aber fürs Unsichtbare existieren keine solchen sichtbaren Begrenzungen. Geht es uns innerlich ans Lebendige, spüren wir es oft viel zu spät, seelischer Schmerz macht dann darauf aufmerksam.
Dadurch, dass es zeitlich begrenzt ist, wird das Leben wertvoll. Auch wir werden wertvoll, wenn wir „begrenzt“, eingegrenzt sind, das heißt, wenn wir uns und unser Revier verteidigen und damit zeigen, wo unsere Grenzen sind. Das sorgt für Respekt. Wie sonst soll man uns wahrnehmen, wenn wir nicht zeigen, wo wir anfangen, und wo enden?
Wer seine Grenzen kennt, kann viel mehr Nähe zulassen, er muss nicht schon fünf Kilometer vorher abwehren. Wer sich zu schützen weiß, fürchtet sich weniger vor Verletzungen. Das ist das Ziel jeder Kampfsportart. Wir lernen dabei uns, wenn nötig, zu verteidigen und haben als Folge davon weniger Berührungsängste.
Selbstwertgefühl ist die Folge von Abgrenzung und Befriedigung materieller Bedürfnisse.