Natur, sei du meine Göttin!

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Natur, sei du meine Göttin!, sagt Edgar in Shakespeares „König Lear“. Und ich sage das jetzt gerade auch. Ich bin platt nach 8 Stunden am Computer, bei diesem schönen Wetter. Eine Schande!

Natur ist glücklich…

Natur ist glücklich. Doch in uns begegnen
sich zuviel Kräfte, die sich wirr bestreiten:
wer hat ein Frühjahr innen zu bereiten?
Wer weiß zu scheinen? Wer vermag zu regnen?

Wem geht ein Wind durchs Herz, unwidersprechlich?
Wer faßt in sich der Vogelflüge Raum?
Wer ist zugleich so biegsam und gebrechlich
wie jeder Zweig an einem jeden Baum?

Wer stürzt wie Wasser über seine Neigung
ins unbekannte Glück so rein, so reg?
Und wer nimmt still und ohne Stolz die Steigung
und hält sich oben wie ein Wiesenweg?

*Rainer Maria Rilke (1875 – 1926